Empfehlung zur Ablehnung der elektronischen Patientenakte (ePA)

Liebe Patientinnen und Patienten,

wir empfehlen die Ablehnung der elektronischen Patientenakte (ePA) aus folgenden Gründen:

  • Datenauswahl: Sie können (noch) nicht gezielt steuern, welche Daten und Diagnosen welcher Arzt, Apotheker, Betriebsarzt, Zahnarzt und Physiotherapeut sehen darf (entweder alle oder keiner).
  • Folgen der Datenauswahl: Wenn Sie in Zukunft Daten bearbeiten und sogar löschen können, erhält der behandelnde Arzt nur ein unvollständiges Bild Ihrer Krankengeschichte.
  • Notarzteinsatz: In aller Regel interessieren den Notarzt Begleiterkrankungen sekundär. Er soll Sie am Leben erhalten und wird sich um die Vitalfunktionen (Atmung, Herzschlag) kümmern. Alles Weitere passiert dann in der Klinik. Evtl. sind die Diagnosen auch wegen eines Funkloches nicht abrufbar oder nicht aktuell.
  • Vorurteilsbildung: Evtl. ist ihr Arzt nicht mehr vorurteilsfrei, wenn er bestimmte Diagnosen frühzeitig erfährt. Das kann positive, aber auch negative Folgen haben.
  • Schambehaftete Diagnosen: Psychische Störungen, Geschlechtskrankheiten, etc. müssen durch Sie explizit ausgeschlossen werden.
  • Keine Cloud ist sicher: Ihre Daten werden zentral in einer Cloud gespeichert. Kein Speicher ist vor Hackern sicher. Der CCC hat gezeigt, wie leicht die Daten in Deutschland entwendet werden können. Man kann heute schon im dark net Versichertendaten aus Europa und Amerika kaufen. Dies ist interessant für Banken und Versicherungen, die das Risikoprofil ihrer Kunden bewerten möchten, um daraus die Kosten für Versicherungen und Kredite zu berechnen bzw. ihnen den Vertrag zu verweigern.

Sie können jederzeit bei Ihrer Krankenkasse die Ablehnung oder Schließung der ePA beantragen.

Ihr Team der Praxis Dr. med. Jan Paul Granert